W. Pause: Ein Meister der Alpen-Poesie

Und nun dieselbe Tour im Pause-Ton (aus Walter Pause's Dauer-Bestseller "Münchner Hausberge"): "Hier am Talschluss windet sich ein grüner schmaler Sporn steil hinauf in die Wand und trägt, nicht zu fassen, einen winzigen Weg, ein Steiglein mit viel Zickzack und Felstreppchen und Drahtseilen. Links schwarze Schlucht, rechts schwarze Schlucht, es geht in großer Spannung empor, dann wird der Sporn breiter, Ahorne beschatten uns, und Buchenstämme stehen silbergrau über winzigen Lichtungen mit Frauenschuh und Türkenbund - wie gut, dass die Tegernseer Gäste, ,die Fremden‘ genannt, nicht bis hierher kommen . . . Dann windet sich der schmale Steig nach links hinauf und mündet im sanften Waldpark der Scharte zwischen Schildenstein und Predigtstuhl. Nun rechts an einigen Lacken mit Molchen vorbei hinaufspaziert auf 1611 m Höhe. Es ist so schön hier, man könnte den klassischen Konflikt Bayern-Preußen im Nu aus der Welt schaffen, müsste sich gerührt in die Arme fallen - aber kein Preuß weit und breit. Ewig schad!"

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